PKAN Online-Treffen am 25.09.2024 – jetzt anmelden!

PKAN Online-Treffen am 25.09.2024 – jetzt anmelden!

Liebe Familien,

der Austausch unter Betroffenen bzw. deren Familien kann unglaublich wertvoll sein. Mit der Zeit sammeln Betroffene ein enormes Wissen an, von dem auch andere profitieren könnten. Daher hat Hoffnungsbaum ein neues Format ins Leben gerufen, das Betroffene und ihre Familien zusammenbringt.

Wir bieten an, dass sich pflegende Angehörige und betroffene Familien zu einem virtuellen Treffen zusammenfinden, kennenlernen und von ihren Erfahrungen erzählen. Hier stehen also die Menschen im Mittelpunkt, die sich täglich den Herausforderungen stellen. Verarbeiten Sie eine neue Diagnose oder managen Sie den Alltag mit NBIA? Alle können hier ihre Sichtweisen schildern und hilfreiche Tipps vermitteln. Damit alle Teilnehmenden von den Gesprächen profitieren, werden sich diese Treffen jeweils auf eine NBIA-Erkrankung beschränken. In unserem nächsten Online-Treffen geht es um PKAN.

Wir haben dafür Mittwoch, den 25.09.2024 ab 20 Uhr reserviert und gehen von einer Dauer von 60 Minuten aus. Das virtuelle Treffen wird per Zoom stattfinden. Mitglieder des Vorstands von Hoffnungsbaum werden das Treffen moderierend unterstützen, aber auch selbst als Betroffene mitdiskutieren.

Bitte beachten Sie, dass wir eine vertrauensvolle Umgebung anbieten möchten. Deswegen zeichnen wir das Treffen natürlich nicht auf. Mit einer Teilnahme verpflichten Sie sich, die Gespräche vertraulich zu behandeln.

Online-Treffen für PKAN-Familien
25.09.2024
20 Uhr, Dauer ca. 60 min

Bitte melden Sie sich bis zum 25.09.24, 12 Uhr unter folgendem Link an. Den Konferenz-Link zur Teilnahme verschicken wir dann spätestens bis 18 Uhr am selben Tag.

https://cloud.hoffnungsbaum.de/apps/forms/s/H7pjM4Dtyfy565LWeeeJHPck

Treffen zu den anderen NBIA-Erkrankungen werden folgen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Viele Grüße
Ihr Hoffnungsbaum-Team

 

 

Rücktrittsforderungen zeigen Wirkung – KV-Chef Heckemann wird abgesetzt

Rücktrittsforderungen zeigen Wirkung – KV-Chef Heckemann wird abgesetzt

Achse

In einem offenen Brief hatte unser Dachverband, die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V., die Absetzung von Klaus Heckemann, dem bis dahin Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen nach dessen umstrittenen Äußerungen zu einer „Eugenik in ihrem besten und humansten Sinne“ gefordert. Hoffnungsbaum e.V. unterstützte diese Forderungen in den sozialen Medien, wie auch viele weitere Organisationen und Personen. Die Empörung zeigte Wirkung und Heckemann wurde abgewählt: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/kv-chef-verliert-amt-heckemann-humangenetik-eugenik-100.html

In der Berichterstattung wurde das Thema meist auf Heckemanns Wortwahl reduziert. Der offene Brief der Achse zeigt aber weitere Aspekte auf, warum Heckemanns Zukunftsvision für uns inakzeptabel ist:

Stellungnahme ACHSE an die KV Sachsen

Stellungnahme zum Editorial der KVS-Mitteilungen 05-06/2024 von Dr. Klaus Heckemann – Offener Brief der ACHSE an die Mitglieder der KV Sachsen vom 22.08.2024

Wir fordern die sofortige Abberufung von Dr. Klaus Heckemann aus dem Amt als Vorstandsvorsitzendem Ihrer KV.

Im Editorial der KVS-Mitteilungen 05-06/2024 hat Herr Dr. Heckemann in seiner Funktion als Vorsitzender Ihrer KV die Befürchtung geäußert, dass die in den letzten Jahren erlangten Fortschritte in der genetischen Diagnostik bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten zu einem Anstieg an humangenetischen Untersuchungen bei schweren erblichen Krankheiten führen und damit die gesetzlichen Krankenkassen finanziell überfordern könnten – auch weil diagnostizierte Patientinnen und Patienten auf diesem Wege Zugang zu geeigneten, ggf. hochpreisigen Therapien, wie Gentherapien, erlangen könnten. Er fordert eine strenge Indikationsstellung, Mitverantwortung der Ärzte, die die genetischen Untersuchungen vornehmen, Transparenz bei der Leistungserbringung. Damit die Kosten der Mutationssuche „drastisch reduziert“ werden können, beschreibt er eine Zukunftsvision, in der Frauen mit Kinderwunsch eine „komplette Mutationssuche nach allen autosomal-rezessiven vererbbaren schweren Erkrankungen“ angeboten wird. Liege bei beiden Elternteilen ein positives Ergebnis vor, könne mit der sich anschließenden In-Vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik das „Risiko der Geburt eines schwerstkranken Kindes ausgeschlossen werden“. Auf diesem Weg, den er als „Eugenik in ihrem besten und humansten Sinne“ bezeichnet, solle zum einen den Betroffenen Leid, eingeschränkte Lebenszeit und Lebensqualität, zum anderen der GKV Kosten erspart werden.

Wir, die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) e.V., vertreten als Dachorganisation gemeinsam mit unseren Mitgliedern, den über 140 krankheitsspezifischen Patientenorganisationen, die Interessen der Betroffenen mit chronischen seltenen Erkrankungen unterschiedlichen Alters. Die meisten dieser in der Regel schweren Erkrankungen haben eine genetische Ursache.
Vor dem Hintergrund der NS-Verbrechen an Menschen mit Behinderungen und kranken Menschen sind diese Äußerungen, die einer „Eugenik von oben“ das Wort reden, insbesondere geäußert in seiner Funktion als Vorsitzender der KV Sachsen, mehr als untragbar und auf die schmerzlichste Weise mit der ärztlichen Ethik unvereinbar. Auch haben der Vorsitzende persönlich sowie die KV Sachsen als ärztliche Institution die Regelungen der Deklaration von Genf des Weltärztebundes einzuhalten. Diese besagt unter anderem: „Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichem Leben wahren.“

Wir als Gesellschaft verantworten die Rahmenbedingungen, die darüber entscheiden, was die Lebensqualität aller unserer Mitmenschen, auch mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, ausmacht. Wir betrachten es als Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen und der entsprechenden medizinischen Fachverbände, ihre niedergelassenen Mitglieder in die Lage zu versetzen, zum richtigen Zeitpunkt die Indikation für eine genetische Diagnostik stellen zu können und dann die Patientinnen und Patienten den passenden Einrichtungen zur Durchführung der Diagnostik zuzuführen. Beispielhaft sei an dieser Stelle der Medizinische Dienst Bund aufgeführt, der für seine Gutachterinnen und Gutachter seit einigen Jahren ein mehrtätiges Genetikseminar als Fortbildungsmaßnahme eingeführt hat.

Darüber hinaus wäre viel gewonnen, wenn die Kolleginnen und Kollegen in der Niederlassung das Angebot der 37 universitären Zentren für Seltene Erkrankungen, sich auch Patientinnen und Patienten mit noch unklarer Diagnose annehmen, wahrnehmen und nutzen würden. Leider hat auch nach zahlreichen Awarenessmaßnahmen eine ernüchternde Zahl von Ärztinnen und Ärzten immer noch keine Kenntnis über die Angebote und Aufgaben dieser Zentren für Seltene Erkrankungen, wie die aktuelle Erhebung des BMG aus 2023 belegt . Dies ist mit der wichtigen Rolle von Primärversorgern aus unserer Sicht nicht vereinbar.
Eltern haben heute schon die Möglichkeit, pränatale Diagnostik in Anspruch zu nehmen und sich im Rahmen einer genetischen Beratung darüber zu informieren, ob bei ihrem Kind eine krankheitsrelevante genetische Veränderung vorliegt und welche Auswirkungen diese hat – und daraus dann Schlüsse/Handlungen abzuleiten.

Herr Dr. Heckemann maßt sich an, über die Lebensqualität von Betroffenen von schweren genetischen Erkrankungen zu urteilen und sich darüber zu erheben. Von unseren Mitgliedern wissen wir: Es sind nicht per se die mit den Erkrankungen einhergehenden körperlichen Beschwerden, Einschränkungen und Behinderungen, die das Leid für die Patientinnen und Patienten und ihre Familien ausmachen und ihre Lebensqualität einschränken. Es sind nicht zuletzt Artikel wie der von Dr. Heckemann, die neben ökonomischen Zwängen und den andauernden, zermürbenden Kämpfen darum, gesetzliche Ansprüche in unserem komplexen Gesundheitssystem geltend zu machen und berechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erlangen, die die Betroffenen als unwürdig und degradierend empfinden.

Wir halten die zitierte breit angelegte Mutationssuche für falsch. Bei einer solchen würden Mutationen nicht, wie beschrieben, in Ausnahmefällen, sondern regelhaft gefunden werden, weil jeder Mensch solche klinisch unauffälligen Anlagen für schwere rezessive Erbkrankheiten in sich trägt! Dies hätte eine große Verunsicherung bei den Betroffenen zur Folge. Daraus würden ein enormer Beratungsbedarf und Kosten resultieren. Die Frage, wie eine „schwere“ Erkrankung zu definieren wäre, bleibt dabei ungelöst.

Die immensen Kosten der vorgeschlagenen In-Vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik (PID) werden genauso wenig diskutiert, wie deren fragliche Erfolgsrate und die damit einhergehenden leidvollen psychischen Belastungen für die Eltern.

Was uns jenseits dieser kolossalen Fehleinschätzung aber besonders betroffen macht, ist die Vision Ihres Vorsitzenden, dass die breite Anwendung der genetischen Diagnostik „Eugenik in ihrem besten und humansten Sinn“ sei. Dieser Begriff stammt aus der pseudowissenschaftlichen Rhetorik des letzten und vorletzten Jahrhunderts und hat in einer modernen Medizin nichts zu suchen.

Es ist den besonderen Fortschritten und technischen Entwicklungen in der human-genetischen Diagnostik zu verdanken, dass die mit einer Seltenen Erkrankung oft einhergehende und teilweise jahrelang andauernde Phase der „unklaren Diagnose“ entscheidend verkürzt wird. Patientinnen und Patienten müssen so nicht mehr die große Unsicherheit, Verzweiflung, zahlreichen Arztbesuche, Fehldiagnosen und -therapien erleiden, und sie können früher von geeigneten therapeutischen Maßnahmen profitieren. Für die ca. 8.000 Seltenen Erkrankungen gibt es bisher nur 150 sog. Orphan Drugs, also krankheitsspezifische Medikamente. Auch hierbei profitieren Betroffene von neuen Entwicklungen, wie Gen- und Zelltherapien, die zweifellos hochpreisig sind. Dies tun aber auch die weitaus zahlreicheren Patientinnen und Patienten mit häufigen genetischen Tumorerkrankungen, denen im Zuge von personalisierter Medizin elaborierte Therapien zuteilwerden.

Dem Wirtschaftlichkeitsgebot der GKV entsprechend erfolgt die Indikationsstellung zur Abklärung einer Seltenen Erkrankung oder einer unklaren Diagnose mit Verdacht auf eine Seltene Erkrankung an den in die universitären Zentren für Seltene Erkrankungen eingebundenen Humangenetischen Instituten seit 2021 nach einem mit vielen Krankenkassen abgestimmten strikten und bereits bewährten strukturierten Patientenpfad, im Rahmen interdisziplinärer Fallbesprechungen. Dieser wird auch im Modellvorhaben §64 e SGB V zukünftig so fortgeführt.

Aus den vorgenannten Gründen halten wir Herrn Dr. Heckemann für nicht tragbar im Amt des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. Er sollte unverzüglich abberufen werden oder zurücktreten.

Berlin, 22.08.2024

Der Brief ist gezeichnet von Geske Wehr, ACHSE Vorsitzende sowie Dr. Christine Mundlos, stellvertretende Geschäftsführerin, ACHSE Lotsin und Leiterin ACHSE Wissensnetzwerk und Beratung.

 

Quellennachweis:

[1]https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/BAEK/Themen/Internationales/Bundesaerztekammer_Deklaration_von_Genf_04.pdf

[1]https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Berichte/seltene_erkrankungen_bf.pdf

Original: https://www.achse-online.de/de/was_tut_ACHSE/stellungnahmen/Stellungnahme-ACHSE-an-die-KV-Sachsen.php

NBIA-Gentherapie Updates

NBIA-Gentherapie Updates

Historische Spende von 1,2 Millionen Dollar gibt Treibstoff für PKAN-Gentherapie

Eine beeindruckende Spende in Höhe von 1,2 Millionen Dollar hat es der PKAN-Gentherapie (Pantothenat-Kinase-assoziierten Neurodegeneration) ermöglicht, einen großen Schritt nach vorn zu machen. Eine private PKAN-Familie hat mit dieser außergewöhnlichen Spende die Finanzierung des Projekts bis zum Abschluss der toxikologischen Studien der Phase 3 sichergestellt und damit einen wichtigen Meilenstein für das Forschungsteam erreicht und der Gemeinschaft Hoffnung gegeben.

Das NBIAcure-Team an der Oregon Health and Science University (OHSU) sowie Dr. Miguel Sena-Esteves und Dr. Heather Gray-Edwards vom Horae Gene Therapy Center an der UMass Chan Medical School sind die engagierten Teams, die an diesem Projekt arbeiten und die Bemühungen fortsetzen, die 2019 mit Dr. Lauriel Earley begonnen haben.

Wie schon früher berichtet, erhielt Earley eine erste Finanzierung für die PKAN-Gentherapie durch eine Forschungskooperation zwischen der NBIA-Disorders Association in den USA, AISNAF in Italien und Hoffnungsbaum e.V. in Deutschland. Zu dieser Zeit war Earley Forscherin an der University of North Carolina in Chapel Hill. Nachdem sie den Forschungsbereich verlassen hatte, um in der Industrie zu arbeiten, ging das Projekt in die Hände von Dr. Susan Hayflick an der OHSU über. Seitdem hat sich das Projekt durch die Zusammenarbeit mit der UMass Chan Medical School beschleunigt.

Die Forschungsteams sind davon überzeugt, dass die Gentherapie für PKAN-Patienten vielversprechend ist, da die Krankheitsmutation genau bekannt ist und der Globus pallidus als einziger Ort der Störung im Gehirn anvisiert werden kann. Nach dem derzeitigen Zeitplan könnten die klinischen Versuche im Jahr 2026 beginnen. Es besteht die Hoffnung, dass diese Therapie das Fortschreiten der Krankheit bei manchen PKAN-Patienten aufhalten und die Krankheit in künftigen Generationen vielleicht heilen kann.

Mit dieser großzügigen Spende hat das Gesamtprojekt nun mehr als 1,4 Millionen Dollar der angestrebten 5 Millionen Dollar gesammelt. Um die Finanzierung auf die Ziellinie zu bringen, bittet die Loving Loic Foundation um steuerlich absetzbare Spenden von Freunden, Familienangehörigen und weiteren externen Quellen. Wenn Sie mehr darüber erfahren, Spenden sammeln oder einen Beitrag leisten möchten, besuchen Sie bitte lovingloic.org oder kontaktieren Sie Sherine Blackford unter: info@lovingloic.org

Die NBIA-Gemeinschaft ist dieser Familie zutiefst dankbar für ihre bemerkenswerte Spende und ihr Engagement für das OHSU- und UMass Chan-Team auf diesem spannenden Weg zu einem Durchbruch in der PKAN-Forschung.

Die Kampagne „One Gene, One Dream“ der INADcure Foundation gewinnt an Fahrt

Die INADcure Foundation hat vor zwei Jahren die Kampagne „One Gene, One Dream“ („Ein Gen, ein Traum“ und auch bekannt als „Working on a Miracle“) ins Leben gerufen, um die Entwicklung von Therapien für INAD und alle mit PLA2G6 zusammenhängenden Erkrankungen zu unterstützen. Diese Kampagne trägt wesentlich dazu bei, die Gentherapie aus dem Labor in die klinische Anwendung zu bringen.

Die INADcure Foundation hat die Kampagne mit Unterstützung der INAD-Gemeinschaft im Mai 2022 gestartet. Durch die Mobilisierung von INAD/PLAN-Familien auf der ganzen Welt hat die Kampagne bereits fast 1,4 Millionen Dollar ihres 7-Millionen-Dollar-Ziels gesammelt. „Wir haben zu viele Schlagzeilen über Biotech-Unternehmen gesehen, die ihre Programme für seltene Krankheiten auf Eis legen und die Familien ohne Hoffnung zurücklassen“, sagt Leena Panwala, Präsidentin der INADcure Foundation. „Deshalb treiben wir ein Gentherapieprogramm für INAD voran, zu unseren Bedingungen und ausschließlich auf die Bedürfnisse der von INAD/PLAN Betroffenen ausgerichtet.“

Das Programm hat in Mäusemodellen erfolgreich den Wirksamkeitsnachweis erbracht. Derzeit laufen Dosierungs- und Toxizitätsstudien. Diese Schritte sind Voraussetzung für die Beantragung der FDA-Zulassung zur Einleitung einer klinischen Studie, eine Phase, die aufgrund der hohen Kosten erhebliche Mittel erfordert.

Die Initiative wird von Dr. Neil Hackett geleitet, der 2021 zum INADcure-Team stieß. Hackett verfügt über umfangreiche Erfahrungen mit präklinischen und translationalen Gentherapieprogrammen und ist derzeit Professor für Forschung in genetischer Medizin am Weill-Cornell Medical College. Er hat ein multidisziplinäres Expertenteam zusammengestellt, das ihn bei der Leitung des Programms unterstützt.

Weltweit haben 36 engagierte Familien und ihre Teams in diesem Jahr insgesamt 200.000 Dollar gesammelt, davon 100.000 Dollar durch die virale „Give 5 Challenge“. Alyson und Nick Wilbur haben diese Initiative zu Ehren ihrer Tochter Rowan ins Leben gerufen, bei der kürzlich INAD diagnostiziert wurde. Weitere Informationen über die Initiative finden Sie unter: www.researchforrowan.com

Weitere Informationen und Möglichkeiten, sich zu beteiligen, finden Sie unter: www.WorkingonaMiracle.org

Gentherapie-Studie zeigt Potenzial für BPAN-Behandlung

Die von zwei Familien finanzierten Stiftungen „Don’t Forget Morgan“ und „Harper’s Hope“ haben sich mit der Harvard University und dem Massachusetts General Hospital (Mass General) zusammengetan, um eine Gentherapie als mögliche Behandlung für die Beta-Propeller-Protein-assoziierte Neurodegeneration (BPAN) zu erforschen. Dieses mehrjährige Stipendium hat kürzlich vielversprechende Ergebnisse gezeigt, die die BPAN-Gemeinschaft in Aufregung versetzten.

Forscher in Harvard und Mass General haben eine Proof-of-Concept-Studie an einem Mausmodell durchgeführt, um die Wirksamkeit einer durch adeno-assoziierte Viren (AAV) vermittelten WDR45-Genübertragung als therapeutische Strategie für BPAN zu untersuchen.

Die Studie zeigte, dass die AAV-vermittelte WDR45-Genergänzung die neurologischen Funktionen im BPAN-Mausmodell, das von „Don’t Forget Morgan“ finanziert und von Louis-Jan Pilaz bei Sanford Health entwickelt wurde, deutlich verbessert. Die Forscher beobachteten eine erfolgreiche Synthese der menschlichen WDR45-Transkripte und des WIPI4-Proteins im Gehirngewebe. Darüber hinaus führte die Behandlung zu einer Besserung des hyperaktiven Verhaltens und einer Korrektur der Autophagie-Marker im Hirngewebe, was auf einen erheblichen therapeutischen Nutzen hindeutet.

Der Erfolg dieser Studie deutet darauf hin, dass der WDR45-Gentransfer eine praktikable therapeutische Strategie für BPAN sein könnte, die den Weg für weitere Forschung und potenzielle klinische Anwendungen ebnet.

Die vollständige Veröffentlichung „AAV-mediated gene transfer of WDR45 corrects neurologic deficits in the mouse model of beta-propeller protein-associated neurodegeneration“ kann auf bioRxiv abgerufen werden: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.06.18.599588v1

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dontforgetmorgan.org und www.curebpan.org

University College London widmet sich der BPAN-Gentherapie

Wie schon früher berichtet, hat Dr. Manju Kurian vom University College London im Vereinigten Königreich mit der Gentherapie für Beta-Propeller-Protein-assoziierte Neurodegeneration (BPAN) begonnen. Ihre Gruppe hat bereits Erfahrung mit der Gentherapie für PLA2G6-assoziierte Neurodegeneration (PLAN), die von Bloomsbury Genetic Therapies Limited nun weiter entwickelt wird. Die Finanzierung des Projekts wurde durch die Teilnahme des Team NBIA Disorders am Million Dollar Bike Ride 2023 sowie durch die Finanzierung der NBIA Disorders Association ermöglicht.

Im Rahmen des Projekts soll eine Gentherapie entwickelt werden, bei der eine gesunde Kopie des fehlerhaften BPAN-Gens direkt in das Gehirn eingebracht wird. Ziel ist es, ein hochmodernes Labormodell der Krankheit (ein „Gehirn in der Schale“) zu erzeugen und ein exzellentes Mausmodell zu verwenden, das wichtige Merkmale der menschlichen Krankheit aufweist, um diesen Gentherapieansatz zu bewerten und zu sehen, ob er die durch das fehlerhafte WDR45-Gen bei BPAN verursachten Probleme behebt.

NBIA DA

Angepasste Übersetzung eines Artikels aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom Juli 2024
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

Dr. Ivano Di Meo erhält $100.000 Förderung für die INAD-Forschung

Dr. Ivano Di Meo erhält $100.000 Förderung für die INAD-Forschung

Die NBIA Disorders Association freut sich, die Ergebnisse der Ausschreibung für ein Stipendium in Höhe von 100.000 Dollar bekannt zu geben, mit dem die Erforschung der PLA2G6-assoziierten Neurodegeneration (PLAN) gefördert werden soll. Für diese Förderinitiative, die durch die großzügige Unterstützung von INAD Warriors Inc. und anderen Spendern ermöglicht wurde, gingen drei Bewerbungen von Forschern aus aller Welt ein.

Dr. Ivano Di Meo
Fondatione IRCCS Istituto Neurologico Carlo Besta (FINCB)
Milan, Italien

Nach einer gründlichen Prüfung durch den wissenschaftlichen und medizinischen Beirat der NBIA Disorders Association wurde Dr. Ivano Di Meo von der Fondatione IRCCS Istituto Neurologico Carlo Besta (FINCB) in Mailand, Italien, für die Förderung ausgewählt. Sein Projekt mit dem Titel „Exploring Circulating Biomarkers to Illuminate PLAN Pathophysiology and Therapeutic Guidance“ (Erforschung von zirkulierenden Biomarkern zur Erhellung der Pathophysiologie von PLAN und der therapeutischen Leitlinien) versucht, kritische Lücken in unserem Verständnis von PLAN zu schließen und uns besser auf eine künftige klinische Studie vorzubereiten. Weitere Einzelheiten über sein Projekt werden in der nächsten Ausgabe des Newsletters der NBIA Disorders Association veröffentlicht.

Die NBIA Disorders Association dankt INAD Warriors Inc. für ihre Hilfe bei der Ermöglichung dieses Forschungsstipendiums.

Angepasste Übersetzung eines Artikels von Amber Denton aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom Juli 2024
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

Globale Zusammenarbeit führt zu Fortschritten in der MPAN-Forschung

Globale Zusammenarbeit führt zu Fortschritten in der MPAN-Forschung

Im November 2022 vergab Hoffnungsbaum e.V. zusammen mit den Schwesterorganisationen NBIA Disorders Association (NBIA DA) in den USA, Associazione Italiana Sindromi Neurodegenerative da Accumulo di Ferro (AISNAF) in Italien und Stichting Ijzersterk in den Niederlanden zwei Stipendien zur Erforschung der Mitochondrien-Membranprotein-assoziierten Neurodegeneration (MPAN) in Höhe von jeweils 70.000 US-Dollar (https://www.hoffnungsbaum.de/zwei-mpan-projektfoerderungen-vergeben/). Diese einjährigen Zuschüsse wurden auf der Grundlage von Prioritäten vergeben, die während eines MPAN-Workshops festgelegt wurden, der Teil einer MPAN-Forschungslandschaftsanalyse war, welche ebenfalls von denselben Organisationen finanziert wurde.

Prof. Lena Burbulla
Ludwig-Maximilians-Universität München
München, Deutschland

Prof. Lena Burbulla von der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dr. Rajnish Bharadwaj vom Medical Center der University of Rochester in New Jersey, haben kürzlich ihre Forschungsarbeiten im Rahmen dieser Förderung abgeschlossen und berichten beide über vielversprechende Ergebnisse.

Burbullas Forschung umfasste die Modellierung von MPAN auf Zellebene, um neue zugrundeliegende Mechanismen zu entdecken, die die Pathologie bei MPAN bestimmen. Zu diesem Zweck verwendete ihr Labor induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC), die aus den Hautzellen von MPAN-Patienten gewonnen wurden.

Die Gehirne von MPAN-Patienten weisen einen massiven Verlust von Nervenzellen in bestimmten Regionen auf, vor allem in einer Region des Mittelhirns, der Substantia Nigra. Hier ist der Verlust von Zellen, die den Neurotransmitter Dopamin produzieren, beträchtlich, und es wird vermutet, dass dieser für die große Mehrheit der klinischen Symptome verantwortlich ist. Daher verwendete Burbullas Team Stammzellen von MPAN-Patienten und wandelte sie in mittelhirnspezifische dopaminerge Nervenzellen um, also die Art von Zellen, die im Gehirn von MPAN-Betroffenen degenerieren, um Mechanismen zu identifizieren, die speziell diesen anfälligen Zelltyp betreffen.

Sie waren in der Lage, wichtige Aspekte der Krankheitspathologie in den Gehirnen von Patienten zu rekapitulieren, was die von Patienten stammenden dopaminergen Nervenzellen in der Petrischale zu einem wertvollen Modell für die Untersuchung krankheitsspezifischer Phänotypen macht.

Sie beobachteten auch eine Anhäufung von Alpha-Synuclein, einem präsynaptischen Protein, von dem bekannt ist, dass es sich in den Gehirnen von MPAN-Patienten ansammelt, was ein Merkmal für Eisenfehlregulierung, welche letztlich zu einer Eisenansammlung führt, ist. Sie stellten außerdem axonale Schwellungen fest, welche auch in postmortalen Gehirnbiopsien beobachtet wurden.

Weitere, davon unabhängige Proteinanalysen ergaben, dass einige mitochondriale Schlüsselproteine dysreguliert und mehrere Proteine, die mit Neurotoxizität und der Aktivierung der Immunantwort des Gehirns in Zusammenhang stehen, verstärkt sind. Diese einzigartige Proteinsignatur könnte einen ersten Einblick geben, warum dopaminerge Nervenzellen im Gehirn von Patienten besonders anfällig sind und degenerieren.

Burbulla erklärt, dass einer der vielversprechendsten Vorteile menschlicher iPSCs ihre Eignung als patientenspezifisches Krankheitsmodell ist, das die Möglichkeit bietet, tiefere Einblicke in Krankheitsmechanismen und -verläufe zu gewinnen. In dieser Studie konnten sie zeigen, dass aus iPSC gewonnene Nervenzellen von MPAN-Patienten Aspekte der menschlichen Krankheitspathologie wiedergeben und daher als wertvolles Modell für ein besseres Verständnis der krankheitsspezifischen Mechanismen dienen.

Burbulla plant die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse und hofft, weitere Studien mit von Patienten abgeleiteten Krankheitsmodellen durchführen zu können, in der Hoffnung, neue therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von MPAN zu finden.

Dr. Rajnish Bharadwaj
University of Rochester Medical Center
Rochester, New Jersey

Bharadwajs Forschung verwendete Fruchtfliegenmodelle, die ein Gen namens Nazo tragen, dessen menschliche Entschprechung C19orf12 ist, welches beim Menschen für MPAN verantwortlich ist. Anhand dieser Fruchtfliegen konnte Bharadwaj zeigen, dass das Nazo-Protein für die Aufrechterhaltung von Lipidtröpfchen erforderlich ist, die Speicherstellen für Triglyceride (Fett) sind. Fehlt es, sind Proteine, die an der Eindämmung der Fettverwertung (durch Lipolyse) beteiligt sind, vermindert. Der Verlust des Nazo-Gens hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensspanne und die Gesundheit der Fliege.

Bharadwaj arbeitet an einem tieferen Verständnis der Veränderungen in den Lipidtropfen bei Fliegen, denen das Nazo-Gen fehlt. Interessanterweise ist das menschliche C19orf12-Protein im Fettgewebe stark angereichert. Die Ergebnisse von Bharadwaj deuten darauf hin, dass Lipidanomalien zur Neurodegeneration beim Menschen beitragen können.

Bharadwaj hat bereits eine Arbeit über seine Ergebnisse veröffentlicht, die hier zu finden ist: https://journals.plos.org/plosgenetics/article?id=10.1371/journal.pgen.1011137

Er plant, die mit diesem Stipendium gesammelten Daten zu nutzen, um Forschungsgelder bei den National Institutes of Health (NIH) für die Fortführung der Arbeit zu erhalten. Es ist zu hoffen, dass diese Studie die Grundlage für künftige Untersuchungen zur Rolle des menschlichen C19orf12-Proteins bei NBIA bildet.

Hoffnungsbaum e.V. setzt sich gemeinsam mit ihren internationalen Partnern der NBIA-Allianz weiterhin dafür ein, die Forschung voranzutreiben, die uns dem Verständnis und letztlich der Heilung von MPAN näher bringt. Wir feiern diese Fortschritte von Burbulla und Bharadwaj und freuen uns auf weitere Durchbrüche, die das Leben der von NBIA-Erkrankungen Betroffenen verbessern werden.

 

Angepasste Übersetzung eines Artikels von Patricia Wood aus dem Newsletter der NBIA Disorders Association vom Juli 2024
https://nbiadisorders.org/news-events/nbia-newsletters/

 

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