Ausschreibung zur Finanzierung von NBIA-Forschungsprojekten

Ausschreibung zur Finanzierung von NBIA-Forschungsprojekten

Die NBIA-Patientenorganisationen AISNAF (Italien), Hoffnungsbaum e.V.,(Deutschland) und NBIA Disorders Association (USA) geben eine gemeinsame Förderinitiative zur Vergabe von Forschungsstipendien für die Untersuchung von folgenden zwei NBIA-Varianten bekannt:

  1. Beta-Propeller-Protein Assoziierte Neurodegeneration (BPAN – Gen WDR45):
    Für ein 18-monatiges Forschungsprojekt zu BPAN stehen Mittel in Höhe von bis zu 65.000 € zur Verfügung.
  2. Mitochondrien-Membran-Protein Assoziierte Neurodegeneration (MPAN–Gen c19orf12):
    Für ein 2-jähriges Forschungsprojekt zu MPAN stehen Mittel in Höhe von bis zu 90.000 € zur Verfügung.  

Frist für die Einreichung von Vorschlägen: 13. Mai 2019

Als Manager dieser internationalen Gemeinschaftsinitiative nimmt die italienische Patientenorganisation AISNAF derzeit die Bewerbungen mit den Projektvorschlägen an. Die Forschungsprojekte sollen den Weg zu neuen Behandlungsmöglichkeiten für die genannten NBIA-Erkrankungen ebnen.

Weitere Informationen und den Förderantrag finden Sie hier:
https://www.aisnaf.org/bandi-per-progetti-calls-for-proposals/

Ermöglicht wurde die Beteiligung von Hoffnungsbaum e.V. an dieser Förderinitiative durch die Spendenaktionen „Millys Mission“von Familie Nielbock (www.millys-mission.de) und „Helft Maya“ https://helft-maya.de/ von Familie Matthiesen.
Im Namen aller BPAN- und MPAN-Betroffenen bedanken wir uns herzlich für bei den beiden Familien und bei allen Spendern für ihr Engagement, das Hoffnungsbaum e.V. in die Lage versetzt hat, insgesamt 46.000 € für BPAN-und MPAN-Forschungsprojekte zur Verfügung zu stellen.

Rhein-Neckar-Zeitung berichtet über Millys Mission

Rhein-Neckar-Zeitung berichtet über Millys Mission

Am 28. Februar ist internationaler Tag der Seltenen Erkrankungen. Rund um den Globus finden bereits seit Tagen und auch heute zahlreiche Veranstaltungen aus diesem Anlass statt. Auch das Interesse der Medien ist groß.

Der Tag der Seltenen Erkrankungen soll darauf aufmerksam machen, was es bedeutet, mit einer Seltenen Erkrankung zu leben und welche Probleme durch die Seltenheit in der medizinischen Versorgung und auch in der Erforschung dieser meistens unheilbaren chronischen Erkrankungen auftreten.

Auch NBIA-Familien aus unserem Verein beteiligen sich an diesem Aktionstag. Bei der  Veranstaltung in Ulm steht heute ein Infotisch zu Hoffnungsbaum e.V. und in einem Vortrag stellen unser Vorstandsmitglied Noah Rusch und unser Vereinsmitglied Tiemo Durm am Nachmittag die Arbeit unserer kleinen Patientenorganisation vor.

In der Rhein-Neckar-Zeitung ist heute ein Artikel über Emilia (Milly) Nielbock und ihre Familie erschienen, der auch auf die von Millys Eltern ins Leben gerufene Spendenaktion Millys Mission aufmerksam macht. Milly lebt mit BPAN, einer der häufigeren Varianten der Gruppe der NBIA-Erkrankungen. Hier geht es zum Artikel.

Die rechtzeitig zum Tag der Seltenen Erkrankungen völlig neu gestaltete Website zu Millys Mission finden Sie hier.

Neues von Maya und der MPAN-Spendenaktion

Neues von Maya und der MPAN-Spendenaktion

Im Dezember hatten wir die Spendenaktion von Familie Matthiesen zugunsten der MPAN-Forschung vorgestellt. Maya selbst unterstützt dieses von ihren Eltern schon kurz nach der Diagnose ins Leben gerufene Crowdfunding tatkräftig.

Zusammen mit ihrem großen Bruder hat sie dieses berührende Video produziert. Darin bedankt sie sich zu Weihnachten – auch im Namen und mit zahlreichen Bildern von vielen anderen MPAN-Betroffenen in aller Welt – bei den Menschen, die gespendet haben. Diese Spenden sollen dazu beitragen, die genauen Krankheitsmechanismen aufzudecken, die zur Erkrankung führen und für MPAN Therapien zu finden, die den Krankheitsverlauf aufhalten können. Wie alle NBIA-Erkrankungen ist MPAN bislang unheilbar.

Mehr als 10.000 Euro sind seit Ende November bis jetzt auf dem Spendenkonto von Hoffnungsbaum zugunsten der MPAN-Forschung e.V. eingegangen, um diesem Ziel näher zu kommen. Der Anfang ist gemacht…

Herzlichen Dank auch von uns in der Hoffnungsbaum-Zentrale an alle Spender!

Tag der Seltenen Erkrankungen in Heidelberg und Ulm 2019

Tag der Seltenen Erkrankungen in Heidelberg und Ulm 2019

Am 28. Februar ist wieder der Tag der Seltenen Erkrankungen, der in der ganzen Welt begangen wird. In Zusammenarbeit mit der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen – ACHSE e.V., der Dachorganisation für Seltene Erkrankungen in Deutschland, finden aus diesem Anlass in vielen deutschen Städten Aktionen statt, an denen sich zahlreiche Betroffene und ihre Selbsthilfeorganisationen, Ärzte und Wissenschaftler beteiligen.

Vertreter von Hoffnungsbaum e.V. nehmen an Veranstaltungen in Heidelberg und Ulm teil, um auf das Schicksal und die Anliegen der Menschen mit NBIA sowie die Arbeit unserer Patientenorganisation aufmerksam zu machen.

Kinovorstellung in Heidelberg

Das Kino Gloria in Heidelberg zeigt am 24. Februar um 11 Uhr den Spielfilm „Lorenzos Öl“. Darin geht es um eine Familie, die sich gegen das Schicksal ihres Sohnes Lorenzo stemmt, der unter einer seltenen neurodegenerativen Erkrankung leidet. Lorenzos Vater beginnt selbst zu forschen, um seinem Sohn helfen zu können.

Markus Nielbock, Zweiter Vorsitzender von Hoffnungsbaum e.V. und zusammen mit seiner Frau Rebecca Initiator der BPAN-Spendenaktion Millys Mission, hat diese Veranstaltung mitorganisiert. Er wird vorab den Tag der Seltenen Erkrankungen würdigen, die ebenfalls seltene neurodegenerative Erkrankungsgruppe NBIA und ihre deutsche Selbsthilfeorganisation Hoffnungsbaum e.V. kurz vorstellen sowie aus persönlicher Betroffenheit als Vater einer 6jährigen Tochter mit BPAN auch einige Worte zur NBIA-Variante BPAN und Millys Mission sagen.

Aktionstag des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZSE) in Ulm

Am 28. Februar 2019, 14 – 18 Uhr, findet im Stadthaus Ulm am Münsterplatz 50 ein Aktionstag zum Tag der Seltenen Erkrankungen statt. Die Besucher erwartet ein interessantes Vortragsprogramm rund um das Thema der medizinischen Versorgung bei Seltenen Erkrankungen. Daneben stellen Selbsthilfegruppen für Seltene Erkrankungen ihre Arbeit vor.

Für Hoffnungsbaum e.V. beteiligt sich unser Vorstandsmitglied Noah Rusch mit einem Infostand sowie einem Kurzvortrag zu NBIA und Hoffnungsbaum e.V..

Drei NBIA-Patientenorganisationen fördern PKAN-Gentherapie-Projekt

Drei NBIA-Patientenorganisationen fördern PKAN-Gentherapie-Projekt

Die erste internationale Ausschreibung für Forschungsprojekte von AISNAF im Rahmen einer Gemeinschaftsinitiative mit Hoffnungsbaum e.V. (Deutschland) und der NBIA Disorders Association (USA) ist abgeschlossen: Ein Projekt zur Entwicklung einer Gentherapie für PKAN wird gefördert. Das auf ein Jahr angelegte Projekt startet im Januar 2019. In den ersten Monaten des Jahres wird auch eine erneute Ausschreibung für MPAN und BPAN veröffentlicht.

„Gentherapie zur Behandlung der Neurodegeneration durch Eisenansammlung im Zusammenhang mit der Mutation des Pantothenatkinase-2-Gens (PANK2)“. Dies ist das Projekt, das von Lauriel Earley (siehe Bild), University of North Carolina – Chapel Hill, eingereicht wurde und nun mit Mitteln von AISNAF, Hoffnungsbaum e.V. und der NBIA Disorders Association als Ergebnis einer ersten internationalen Ausschreibung im Juli 2018 finanziert wird.

Die Ausschreibung dieser Gemeinschaftsinitiative, die unter der Leitung von AISNAF realisiert wurde, hatte sich zum Ziel gesetzt, drei Projekte zu drei verschiedenen Krankheiten der NBIA-Gruppe (PKAN, BPAN und MPAN) auszuwählen und jeweils mit 40.000 € zu finanzieren, das dafür erforderliche Gesamtbudget von 120.000 € zur Verfügung zu stellen und die allgemeine Strategie für die Auswahl der Projekte festzulegen.

Insgesamt 12 Forschungsanträge wurden eingereicht: acht zu PKAN, drei zu BPAN und einer zu MPAN.

Die Bewertung der wissenschaftlichen Qualität der Projekte wurde einer internationalen Ad-hoc-Kommission übertragen. Dieses Gremium bestand aus weltweit renommierten Wissenschaftlern und Ärzten, alle Experten auf dem Gebiet seltener neurodegenerativer Erkrankungen einschließlich NBIA. Im zweiten Schritt wurden die von den Experten als förderungswürdig erachteten Projekte in die Hände einer Laienkommission gelegt, bestehend aus Eltern und Patientenvertretern, die das letzte Wort über das zu fördernde Projekt hatten.

Bei PKAN fiel die Wahl auf das von Lauriel Earley vorgeschlagene Projekt zur Gentherapie, während kein Projekt zu MPAN und BPAN die Prüfung durch die wissenschaftlichen Gutachter bestanden hat.

Im Jahr 2019 wird eine neue Ausschreibung für Projekte zu den beiden NBIA-Krankheitsformen veröffentlicht, die in diesem Jahr nicht berücksichtigt werden konnten.

In dem Projekt, das nun im Januar 2019 starten kann geht es um Folgendes: Bei PKAN verhindern Mutationen des PANK2-Gens die Bildung von Coenzym A, einem Molekül, das an Hunderten von biochemischen Reaktionen im menschlichen Körper beteiligt ist, einschließlich Fettsäurestoffwechsel und Energieproduktion. Im Gehirn ist die am stärksten geschädigte Region der Globus pallidus, der u.a. willentliche Bewegungen steuert. Die Folge der Schädigung sind sehr schmerzhafte Dystonien (Muskelkontraktionen), Verlust der Koordination, häufig eine Netzhautdegeneration der Augen, eine Vielzahl weiterer neurologischer Symptome und eine verkürzte Lebenserwartung der von PKAN betroffenen Menschen, meistens Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

PKAN ist eine Krankheit, die sich besonders gut für einen gentherapeutischen Ansatz eignet, bei dem eine gesunde Kopie des Gens in ein Transportsystem (typischerweise ein harmloses Virus) eingepflanzt wird, das die Genkopie dorthin transportieren kann, wo es seine Funktionen erfüllen soll. Tatsächlich ist nicht nur das PANK2-Gen recht kurz und passt sich daher an das Virus an, das es tragen muss. Es ist auch auf die betroffenen Körperregionen (Gehirn und Augen) begrenzt, so dass eine relativ geringe Menge an Virus benötigt wird, das mit einer sicheren und minimal-invasiven Operation direkt ins Gehirn eingebracht werden kann.

Das Projekt von Dr. Earley zielt darauf ab, die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Ansatzes in Tiermodellen dieser Erkrankung zu testen.

Jüngste Ergebnisse, die mit dem gleichen Ansatz bei anderen genetischen Erkrankungen gewonnen wurden, zeigen, dass die Gentherapie sicher sein kann und zu einer konkreten Verbesserung des Lebens der Patienten führt.

Sicherlich ist die Arbeit, die im Falle von PKAN zur Erreichung dieses Ziels geleistet werden muss, enorm und wird mehrere Jahre und viele Mittel erfordern. Die von AISNAF, Hoffnungsbaum e.V. und der NBIA Disorders Association für diese Forschung bereitgestellten Mittel sind jedoch der erste wichtige Schritt in diese Richtung.

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